Anlass ist ein aktuelles Erlebnis mit meinen eigenen Hunden … Vor Kurzem kam ich selbst in eine Situation, die für meine alte, gebrechliche Hündin sehr gefährlich war. Auf einem Spaziergang kommen uns zwei Halterinnen mit ihren Hunden entgegen. Als ich sah, dass keiner angeleint war, gab ich meinen Hunden das ok. Mir fiel auf, dass die Dogge mit einem fixierenden Drohblick auf uns zukam, reagierte in diesem Moment aber leider noch nicht. Als mein Rüde dann einen großen Bogen um diese Dogge machte, war es bereits das zweite Zeichen für mich. Im nächsten Moment wurde meine alte Hündin, die der Dogge mit einer Spielaufforderung begegnete, attackiert. In dem Fall war es für uns so gefährlich, weil die Dogge sie an der Stelle der Wirbelsäule „packte“, wo die Spondylose sitzt und sie, mit ihrem mindestens 4-fachen Gewicht, 2 Meter nach hinten katapultierte. Da meine beiden Hunde sehr selten in eine Auseinandersetzung geraten, sah ich vorher keinen Handlungsbedarf. Beim nächsten Mal würde ich früher eingreifen.

Es geht aber nicht nur um die Hund-Hund-Kommunikation, sondern auch darum, dass wir erkennen, wie sich unser Hund in einer gewissen Situation fühlt oder warum er gerade ein bestimmtes Verhalten zeigt. Knurrt er, ist es gut zu wissen, warum!? Maßregeln wir im falschen Moment, versteht der Hund die Welt nicht mehr.

Sehr häufig begegnen mir Hundehalter, die ihre eigenen Hunde charakterisieren und leider völlig falsch interpretieren. Einerseits sollten wir toleranter sein, was die Kommunikation unserer Hunde untereinander angeht, auf der anderen Seite müssen wir ihnen Schutz, vor allem aber auch Führung bieten. Das alles setzt voraus, dass wir uns mit der hündischen Kommunikation auskennen und unseren Hund ganz individuell einschätzen lernen.

Der Vortrag „Wenn wir Hunde lesen lernen, könnten wir sie sprechen lassen“ findet am 27. Juli im Natural Dog Store statt. Anmeldung unter: http://www.natural-dog-store.de/vortraege-beratung/

Viel Spaß beim genauen Hinsehen!